Köln
   14 Jahre
Foto: vvg-koeln.de

Downtown down

Zum Abschluss der Gay Games gibt's kein Straßenfest in der Kölner Altstadt – dank des Ordnungsamts.

Zweimal bereits stieg das "Downtown"-Straßenfest auf der Hohen Pforte – an quasi "historischem" Ort, denn hier fanden 1991 und 1992 auch die ersten beiden Straßenfeste zum CSD statt, bevor die kleine Straße so sehr aus den Nähten platzte, dass man auf den Heumarkt umzog.
Die in der IG Altstadt zusammengeschlossenen Wirte wollten der Altstadt, immerhin Wiege der Domstadt-Szene, wieder einen frischen Wind verpassen, was gut gelang.

Schon im letzten Jahr verständigte man sich mit dem Orga-Team der Gay Games, das diesjährige "Downtown" zum offiziellen Abschluss-Event der schwul-lesbischen Spiele zu küren, das lange Wochenende vom 6. bis 8. August hatte man sich dafür bereits ausgeguckt.

Schwoofen am Polizeipräsidium?

Unterdessen zerbrach die alte Wirte-Gemeinschaft. Schon vor sechs Monaten habe man sich darauf geeinigt, dass sich ein Fest auf der Hohen Pforte wohl nicht lohne, berichtet Station-2b-Wirt Amir Maafi-Tehrani.

Ein neues Kernteam, bestehend aus dem Station 2b um Maafi-Tehrani und Uli Schmid, dem Cox mit Darko Strabic und dem Hombres mit Juan-Blas Hernandez-Viera, machte sich an die Planung eines neuen Gay-Games-Finales, das den anderen Kneipen zur Teilnahme offen gestanden hätte. Die Severinstraße im Abschnitt vor dem leer stehenden, ehemaligen Polizeipräsidium wurde als neuer Standort für ein Fest mit angeschlossener Tanzbühne auserkoren – was zunächst auf große Begeisterung traf: "Polizei und Feuerwehr meinten, das sei der beste Standort, den wir uns jemals ausgesucht hatten."

Ordnungsamt zeigt rote Karte

Schon vor zwei Monaten sei daraufhin das Gespräch mit der Stadt gesucht worden. "Doch die Mühlen des Ordnungsamts mahlen langsam", weiß Amir Maafi-Tehrani schon aus leidiger Erfahrung zu berichten. Ende Juni schoben die Beamten einen Riegel vor das Straßenfest. "Die offizielle Begründung war, so etwas könne man den Anwohnern nach Einsturz des Stadtarchivs nicht zumuten." Auch eine Intervention der Gay-Games-Organisatoren beim Oberbürgermeister brachte keine Bewegung mehr.

Besonders ärgerlich: "Wir hatten für unsere Tanzbühne bereits die Zusage aller namhaften Kölner DJs, die auch beim CSD auflegen. Und wir hatten mit einer bekannten Biermarke bereits einen Hauptsponsor gefunden, der uns bei der Finanzierung unter die Arme greifen wollte."

Zwischendurch ergab sich die Option auf andere Location, doch sieht Maafi-Tehrani keine Chance mehr: "Die Zeit reicht nicht mehr, um dafür ausreichend Werbung zu machen. Das Straßenfest ist gestorben."

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