Kultur
   11 Jahre
Foto: KSM Filmverleih

Vom Austernmädchen zum Stricher

Die 18-Jährige Nancy Astley arbeitet im elterlichen Austernrestaurant an der englischen Küste, als sie die charismatische Travestiekünstlerin Kitty kennen lernt. Diese eröffnet ihr völlig neue Welten, denn Kitty Butler tritt in Männerkleidern im Theater auf und feiert mit ihrem Spiel der Geschlechterrollen große Erfolge. Nancy folgt ihr in die Großstadt London und gemeinsam erobern sie die Bühnen der Hauptstadt. Aus der Freundschaft wird schließlich Liebe, die jedoch an der gesellschaftlichen Realität zerbricht.

Auf sich alleine gestellt und als Mann verkleidet, verdient Nancy nun ihr Geld als Stricher und lernt die Stadt aus einer neuen Perspektive kennen: Endlich befreit von den Fesseln der weiblichen Rolle im viktorianischen Zeitalter. Doch auch dieses selbstbestimmte Leben findet ein Ende, als ihre Verkleidung entdeckt wird.

Die ursprünglich im englischen Fernsehen ausgestrahlte Mini-Serie aus dem Jahr 2002 erzählt die ungewöhnliche Geschichte über die Emanzipation einer jungen Frau mit Tiefgang und einer Prise Humor. Dass die Autorin Sarah Waters, auf deren Bestseller die gleichnamige Verfilmung beruht, eine ausgewiesene Expertin für schwules und lesbisches Leben im 19. Jahrhundert ist, zeigt sich nicht nur an dem Titel „Tipping the Velvet“, mit dem im viktorianischen Zeitalter der Cunnilingus umschrieben wurde.

Die nun erschienene ungekürzte Langfassung besticht insbesondere durch aufwendige Kostüme und herausragende Schauspielerinnen. Neben „Daphne“ und „Die geheimen Tagebücher der Anne Lister“ zeigt auch diese BBC-Produktion, dass der britische Sender ein Händchen für den lesbischen Kostümfilm hat.  

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