Kultur
   14 Jahre
Foto: Matthias Wiessner

RUHR.2010 stopft das Sommerloch

Die Kulturhauptstadt Europas bietet im August Abhilfe gegen das Sommerloch mit einem prall-gefüllten Veranstaltungskalender.

Wer seine überflüssigen Pfunde an der Playa de Maspalomas zu Sixpacks braten lassen kann, hat gut lachen. Die Daheimgebliebenen laufen dagegen Gefahr, einen biorhythmischen Dauerdurchhänger zu erleiden, der durch das alljährliche Sommerloch noch verstärkt wird. Nun sind Löcher ja an sich nichts Schlechtes, es sei denn im Veranstaltungskalender. Die Kulturhauptstadt Europas kann im August Abhilfe schaffen. 

Sie müssen nicht Keyontyli und Taleon Goffney oder Milo und Elijah Peters heißen – Zwillinge haben, ein- oder zweieiig, seit jeher eine Faszination auf die Menschheit ausgeübt. So auch auf die Kulturhauptstadt: TWINS, das ist das 100-teilige Europa-Projekt von RUHR.2010, das die Metropole Ruhr mit ihren mehr als 250 Partnerstädten weltweit verbindet. Hinter TWINS stecken nicht nur grenzübergreifende Europagedanken, sondern zahlreiche liebevolle Kunstprojekte. EXIT zeigt das Gelbe vom Ei im August:

Castrop-Rauxel...ein Gedicht    

"Castrop-Rauxel… ein Gedicht" – momentan kann man das wörtlich nehmen. Denn dort findet sich die größte Poesieausstellung in Deutschland: Ideengeber Roy Kift hatte aufgerufen, Gedichte selbst zu verfassen oder aus der Weltliteratur zu empfehlen. Nun zieren 2.010 Gedichte das Stadtbild, in öffentlichen Einrichtungen, Schaufenstern, Cafés und auf thematischen Poesie-Pfaden open air. In der Bürgerhaus-Galerie hängen zudem bis 31. August Gedichte aus allen 27 Ländern der EU, u.a. von den Nobelpreisträgern Wislawa Szymborska und Seamus Heaney. In dreifacher Ausführung – gedruckt auf Infotafeln in englischer und deutscher Sprache sowie handschriftlich im Original an den Wänden gerahmt – gibt es Privates, Träumerisches, Realistisches von Liebe bis Leid. Eine (un-)gereimte Ausstellung: Wo sonst Bilder sind, hängen "nur" Texte.

Weniger Besinnliches, genauso Ausdruckstarkes verspricht "Euro Rock": Junge Rockbands aus der Metropole Ruhr und Nachwuchs-Formationen aus Duisburgs Partnerstädten treffen aufeinander, um auseinandergenommen zu werden: Die Originalbesetzungen werden bei einem elftägigen Workshop aufgelöst und zu neuen gesamteuropäischen Bands gemischt. Was dabei rauskommt, ist vom 6. bis 14. August zu hören bei Konzerten in Duisburg (Hundertmeister, Parkhaus Meiderich, Steinbruch, Rheinpark), Gelsenkirchen (Bismarcker Rocktage) und Mülheim an der Ruhr (Feldmann-Stiftung). Höhepunkt werden wohl die Bandauftritte beim Um­sonst-und-Draußen-Rock-Festival im Oberhausener Olga-Park.

Das könnte dich auch interessieren
 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden