Boulevard
   12 Jahre
Foto: Mister Gay Europe/Accademia Sistina

Das war die Erfahrung meines Lebens

Hallo, Chris, wie war es in Rom?

Es war die Erfahrung meines Lebens, ich habe so viel Schönes erlebt. Ich habe 18 Menschen aus verschiedenen Ländern kennen gelernt. Sechs Tage durfte ich in eine ganz eigene Welt hineinblicken.

Eigentlich wolltest du schon im April bei der Wahl zum Mister Gay World in Südafrika teilnehmen. Warum hat das nicht geklappt?

Ich hatte eine sechswöchige Bronchitis, die auch körperlicher Ausdruck meines Inneren war, als mein Freund mich verlassen hatte. In den letzten Jahren habe ich gelernt, nicht aufzugeben. Also fuhr ich mit Fieber und trotz verlorener sieben Kilogramm zum Flughafen. Ich war schon im Flugzeug, aber nach einer Minute ging ich zum Kapitän, um ihn zu bitten, mich wieder hinaus zu begleiten. Es ging einfach nicht, ich fuhr nach Hause. Diese Entscheidung zu treffen, war hart und ein richtiger Tiefschlag.

In Rom warst du aber wieder fit?

Ja, vor Rom war ich wieder gut drauf.

Miguel Ortiz aus Spanien ist Mister Gay Europe geworden. Hat aus deiner Sicht der richtige gewonnen oder hättest du dir einen anderen Sieger gewünscht?

Miguel ist ein toller Kandidat gewesen. Ich bin mir ziemlich sicher, er wird in seiner neuen Aufgabe sein Bestes geben und die Jury in ihrer Entscheidung bestätigen. Mein persönlicher Favorit war Kiri aus Zypern. Wir haben viele Gespräche geführt und ich mag seine Art, sich auszudrücken und über die Dinge im Leben zu reflektieren. Er hat mir einen Blick auf sein Inneres geschenkt. So etwas schätze ich sehr.

Im April hast du in der rik ein sehr offenes Interview gegeben. Du hast über deine Vergewaltigung und dein nachfolgendes Drogenproblem gesprochen. Du hast damals gesagt, dass du bei der Wahl zum Mister Sportswear nicht zuletzt deshalb mitgemacht hast, weil du dein Selbstwertgefühl verbessern wolltest. Nun bist du aber nicht Mister Gay Europe geworden. Ist dein Selbstbewusstsein jetzt wieder im Keller?

Nein, ich habe wirklich die olympische Erfahrung gemacht: Dabei sein ist alles. Es ging mir darum, ein klares Statement zu setzen. Mir selbst zu zeigen, was in mir steckt. Da war das Ergebnis ganz egal.

Auf der nächsten Seite lest ihr, wie die anderen Kandidaten auf Chris' Outing als HIV-positiv reagiert haben...

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